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Datum: 11.11.2022

Lenkungskreis "Klimaschutz Main-Tauber" über Aktivitäten informiert - Umsetzung schreitet voran

Der Lenkungskreis „Klimaschutz Main-Tauber“ hat vor kurzem seine Herbstsitzung abgehalten, um die Aktivitäten zu den Leuchtturmprojekten „Energieeffizienz“ und „Solarinitiative“ aus dem Klimaschutzkonzept des Landkreises zu präsentieren. Zudem wurden die Aktivitäten und Projekte der Energieagentur Main-Tauber-Kreis vorgestellt, unter anderem wurde auf den enormen Anstieg der Beratungsanfragen hingewiesen. Im Jahr 2021 wurden 257 Beratungen angefragt. Bis Ende Oktober waren es bereits 335 Beratungsanfragen für das Jahr 2022.

Landrat Christoph Schauder leitete die Sitzung, an der außer Dezernentin Ursula Mühleck, Amtsleiterin Ina Nolte und Nadine Hofmann vom Amt für Wirtschaft und Klimaschutz auch Fraktionsvorsitzende des Kreistags, Vertreterinnen und Vertreter des Sponsorenkreises Initiative „Klimaschutz Main-Tauber“, Energieberaterinnen und Energieberater sowie Mitarbeitende der Landkreisverwaltung teilnahmen.

„Der Klimawandel ist schon lange spürbar. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Tage mit Starkregen und Hochwasser, in diesem Jahr Dürren und Hitzewellen. Die Möglichkeit des Handelns besteht, wir können und müssen etwas gegen die Klimaveränderungen tun“, sagte Landrat Schauder. Wie eng ein aktiver Klimaschutz mit der Energiewende verzahnt sei, zeige die aktuelle Situation. Die Preisentwicklung kenne aktuell nur eine Richtung.

„Ziel ist, die beiden Leuchtturmprojekte aus dem 2018 verabschiedeten Klimaschutzkonzept, ‚Energieeffizienz‘ und ‚Solarinitiative‘, weiter voranzutreiben“, erklärte Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung. Das Leuchtturmprojekt „Solarinitiative“ befasst sich damit, den Ausbau erneuerbarer Energien zu stärken und unabhängiger zu werden. Das Leuchtturmprojekt „Energieeffizienz“ beschäftigt sich mit der Energieeffizienz im Gebäudebestand, so dass der Energieverbrauch gesenkt werden kann.

Zu beiden Leuchtturmprojekten hat der Landkreis gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern der Initiative „Klimaschutz Main-Tauber“ Imagefilme produziert. In diesen stellen sich der Landkreis, die Energieagentur Main-Tauber sowie der Sponsorenkreis mit seinem Aufgabenspektrum vor. Die beiden Filme stehen auf dem Youtube-Kanal des Landratsamtes, auf der Website des Landratsamtes unter www.main-tauber-kreis.de/klimaschutzkonzept sowie auf der Website der Energieagentur zur Verfügung.

Amtsleiterin Ina Nolte berichtete, dass die Veranstaltungsreihe „Photovoltaik lohnt sich – Jetzt aktiv werden“ weiterhin sehr gut nachgefragt wurde. Unter anderem wurden die Inhalte „Photovoltaik und Speicher“, „Photovoltaik und E-Mobilität“ sowie „Photovoltaik und Steuer“ behandelt. Die Energieagentur ergänzte die Reihe außerdem mit einer Veranstaltung zum Thema Agri-PV. Die Informationsabende in Kooperation mit dem Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken und dem Solarcluster Baden-Württemberg e.V. stießen auf großes Interesse in der Bevölkerung des Main-Tauber-Kreises. Auch 2023 wird die Kooperation weitergeführt und werden Informationsveranstaltungen angeboten.

Impulsvorträge hielt die Energieagentur gemeinsam bei und mit der Naturschutzgruppe Taubergrund, der Jugendhilfe Creglingen sowie dem Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen. Außerdem beteiligte sich die Energieagentur am Tourstopp der Roadshow „Cleverländ – Zusammen Energie sparen“ der Landesregierung Baden-Württemberg. Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, sich zu Inhalten der Photovoltaik und der Energieeffizienz zu informieren.

Der Main-Tauber-Kreis nahm zudem wieder an der Stadtradeln-Aktion teil. 1707 Radelnde legten im Aktionszeitraum vom 23. Juni bis 13. Juli insgesamt 367.537 Rad-Kilometer zurück und vermieden dadurch 57 Tonnen CO2. Auch 2023 ist eine Teilnahme am Stadtradeln geplant.

Die Landkreisverwaltung und die Energieagentur sind weiterhin in enger Abstimmung mit ihrem Kooperationspartner Stadtwerk Tauberfranken GmbH, um weitere ausgewählte Projekte aus dem Klimaschutzkonzept umzusetzen. Klimaschutzmanagerin Ann-Kathrin Murphy präsentierte den Sachstand zur Auswertung der Abfrage innerhalb der Verwaltung sowie der 18 Kommunen des Landkreises. Den ersten Auswertungen zu entnehmen ist, dass zum einen innerhalb der Verwaltung Ämter unterschiedlich stark mit Klimaschutzthemen konfrontiert werden und ressortübergreifendes Arbeiten notwendig sein wird. Zum anderen ist eine große Bereitschaft der Kommunen zu erkennen, sich für den Klimaschutz zu engagieren.

Zudem wird im Rahmen der Bestandsanalyse die Empfehlung ausgesprochen, das 2018 verabschiedete Klimaschutzkonzept fortzuschreiben. Hier ist die Landkreisverwaltung gemeinsam mit der Energieagentur bereits in Abstimmung, wie ein reibungsloser Ablauf und die Umsetzung gewährleistet werden kann. „Die Erhebung hat wichtige Punkte offengelegt, welchen wir mit der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes Folge leisten möchten“, erklärte Dezernentin Ursula Mühleck. Die finale Entscheidung falle mit dem Beschluss des Kreistages, die Mittel seien im Haushaltsentwurf vorgesehen. Die Stelle des Klimaneutralitätsmanagers wurde laut Mühleck besetzt, so dass die Landkreisverwaltung weitere Unterstützung erhält, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Hauptaufgabe des Klimaneutralitätsmanagers wird die zentrale Steuerung, Koordinierung und Umsetzung der klimaneutralen Kommunalverwaltung sein.

Paul Gehrig, Geschäftsführer der Stadtwerk Tauberfranken GmbH, informierte die Lenkungsgruppe „Klimaschutz Main-Tauber“ zudem unter dem Motto „Energiekrise – was jetzt?“ über den aktuellen Stand am Strom- und Gasmarkt. Er wies zum einen darauf hin, dass für mehr Unabhängigkeit deutscher Energieversorgung schwimmende Flüssigerdgas-Terminals (LNG-Terminals) in Planung seien, zum anderen solle vom Einsatz von Heizlüftern zur Wärmeerzeugung abgesehen werden. Der Einsatz würde die Stromkosten in die Höhe treiben und das Stromnetz unnötig belasten, zudem seien die Gasspeicher für den Winter gut gefüllt.

„Der Schutz der Umwelt und der Schutz des Klimas sind wichtig. Gemeinsam möchten wir als Landkreis Richtungsgeber und Vorbild für unsere Bürgerinnen und Bürger sein“, sagte Landrat Schauder. Ziel sei, den Klimaschutz mit voller Kraft auf großer Bandbreite zu bespielen. In diesem Zuge werde auch im kommenden Jahr Wert auf den Austausch und die Vernetzung gelegt. Zudem setzt die Energieagentur weiterhin auf die Vielfalt an Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürgern.

Amtsleiterin Ina Nolte erklärte, dass das Amt für Wirtschaft und Klimaschutz gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb (AWMT) und in Kooperation mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) die Werbekampagne „Es gibt nur ein‘ Weg, den Mehrweg“ umsetzen wird. Ziel ist, auf Mehrwegmöglichkeiten hinzuweisen und auf ein bereits bestehendes Mehrweg-System zurückzugreifen. „Ein eigenes System zu entwickeln ist nicht sinnvoll. Stattdessen kann der Landkreis nun in eine Kampagne zur Abfallvermeidung investieren. Im Zuge der Kampagne sollen Wirtschaft und Bürgerschaft für das Thema Abfallvermeidung und Mehrweglösungen sensibilisiert und motiviert werden. Jährlich können bis zu 280.000 Tonnen Müll an Take-away-Einwegverpackungen in Deutschland vermieden werden, wenn Mehrwegverpackungen verwendet werden. Täglich können so bis zu 770 Tonnen Müll und wertvolle Ressourcen eingespart werden“, erläuterte Ina Nolte. Es handle sich um eine gute Sache, die mit vertretbaren finanziellen Ressourcen umzusetzen sei.

Auch das Angebot der kostenfreien stationären Energieberatungen im Rahmen der Kooperation zwischen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und der Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH bleibt im kommenden Jahr bestehen. Die Beratungen finden in der Regel monatlich statt. In Bad Mergentheim finden sie jeweils am zweiten Mittwoch im Monat statt, in Lauda-Königshofen am ersten Mittwoch im Monat, in Tauberbischofsheim am ersten Donnerstag im Monat und in Wertheim am ersten Montag im Monat.

Die Termine sind nach finaler Abstimmung auf der Webseite unter www.ea-main-tauber-kreis.de/buerger-energieberatung abrufbar. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich zur Terminvereinbarung an Nadine Hofmann unter 09341/825827 oder per E-Mail an nadine.hofmann@main-tauber-kreis.de wenden.

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