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Datum: 28.04.2021

Großes Interesse an Infoveranstaltung Freiflächen-Photovoltaik

Die Energieagentur Main-Tauber-Kreis hat gemeinsam mit dem Solar Cluster Baden-Württemberg und dem Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Thema Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen informiert. Die Informationsveranstaltung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Photovoltaik lohnt sich – Jetzt aktiv werden“ statt. 

An der Online-Veranstaltung nahmen 70 Interessierte teil. An die Vorstellung von Jürgen Muhler von der Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH schlossen sich die Fachvorträge zum Thema Best-Practice Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen an.

Thomas Uhland vom Solar Cluster Baden-Württemberg zeigte auf, dass Photovoltaik aktiver Klimaschutz ist. Ein Solarpark mit einer Leistung von zehn Megawatt Peak (MWp) vermeidet aktuell rund 6300 Tonnen Treibhausgase (CO2-Äquivalente) in Deutschland – zum Vergleich: 80 Buchen binden eine Tonne CO2 pro Jahr. Weiter erläuterte er, dass das Nachbarland Bayern im Jahr 2020 mit 366 MWp deutlich mehr Photovoltaik-Freifläche zugelegt hat als Baden-Württemberg mit lediglich acht MWp.

Den Ablauf von der Projektentwicklung einer Freiflächen-Photovoltaik-Anlage bis hin zur Realisierung stellten Thomas Ellmer und Michael Truckenmüller von der Netzgesellschaft Heilbronn-Franken mbH beziehungsweise der ZEAG Energie AG dar. Sie erläuterten den Teilnehmenden die komplexe Planung eines Parks von der Idee bis zur ersten Kilowattstunde und erklärten den Ablauf eines Bauleitplanverfahrens.

Im Anschluss an die Planung und Genehmigungsschritte eines Solarparks gingen Wendelin Geiger von der Energie + Umwelt eG sowie Wolfgang Maier von der Energie & Umwelt Volksbank Main-Tauber auf die Finanzierungsmöglichkeiten von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen ein. Hierbei präsentierten sie unter anderem die Rahmenbedingungen für eine reine Projektfinanzierung.

Dr. Norbert Schön, Geschäftsführer der Stadtwerk Tauberfranken GmbH, präsentierte Erfahrungen mit einem Bürgerbeteiligungsmodell, unter anderem das Bürgerbeteiligungsmodell des Windparks Külsheim und stellte die verschiedenen Möglichkeiten der Beteiligung vor.

Franziska Janke vom Dialogforum Erneuerbare Energie und Naturschutz referierte über den naturverträglichen Ausbau der Solarenergie. Gut geplante Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen an geeigneten Standorten bieten das Potential, eine ökologische Aufwertung der Fläche zu generieren. Wenn bei der Planung der Naturschutz berücksichtigt wird und man über vorgeschriebene Mindestanforderungen hinausgeht, kann eine erstaunliche Artenvielfalt und Biodiversität erreicht werden.

Landwirt Gerhard Kümmerer aus Niederstetten betreibt außer seiner Schweinemast eine eigene Freiflächen-Photovoltaik-Anlage. „Mit der Investition in die Freiflächen-Photovoltaik schaffe ich eine sehr gute Basis für die Zukunftsfähigkeit meines landwirtschaftlichen Betriebs“, erklärte Kümmerer. Er erläuterte zum einen den Wettbewerbsnachteil durch schlechtere Böden und damit den geringeren Ertrag in den benachteiligten Gebieten, in denen seine Ackerflächen liegen. Zum anderen nannte er die 30- bis 40-fach höhere Flächen-Effizienz der Photovoltaik gegenüber Biomasse und untermauerte dies mit Zahlen aus seinem eigenen Betrieb. Ebenso stellte er dar, dass mit einer Freiflächen-PV-Anlage 700.000 kWh Energie pro Hektar produziert werden können – 23-mal effizienter als mit dem Anbau von Zuckerrüben (30.000 kWh / Hektar).

Kümmerer räumte ein, dass eine Freiflächen-Anlage von der Planung bis zur Realisierung einige Hürden zu bewältigen hat. Er machte dennoch jedem Landwirt Mut, auch kleinere Anlagen selbst zu entwickeln und zu betreiben.

Weiterführende Informationen zum Klimaschutzkonzept des Main-Tauber-Kreises, sowohl zu den Leuchtturmprojekten Solarinitiative und Energieeffizienz als auch weiteren Veranstaltungen, gibt es auf der Website der Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH unter www.ea-main-tauber-kreis.de.

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