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Datum: 15.10.2019

Erfolgreiche Infoveranstaltung: Klimafreundlichen Strom auf dem eigenen Dach erzeugen

„Photovoltaik lohnt sich!“ Unter diesem Motto stand die Informationsveranstaltung der Partner zum Klimaschutz Main-Tauber in der Sparkasse Tauberfranken. Die Aussage steht nicht nur für den wirtschaftlichen Aspekt, sondern vor allem auch als Beitrag für den Klimaschutz.

„Wir haben die Erde von unseren künftigen Generationen nur geliehen“, begrüßte Landrat Reinhard Frank die Teilnehmer der Informationsveranstaltung „Klimaschutz Main-Tauber“ in der Sparkasse Tauberfranken in Tauberbischofsheim. Darunter befanden sich zahlreiche Bürgermeister, Vertreter der örtlichen Energieversorgungsunternehmen und eine breite interessierte Öffentlichkeit. „Wir müssen jetzt nachhaltig und ressourcenschonend handeln“ führte Landrat Frank weiter aus. Dieser Forderung möchte der Main-Tauber-Kreis mit seinen festgelegten Leuchtturmprojekten aus dem Klimaschutz Main-Tauber nachkommen. So ist vorgesehen, dass auf allen kreiseigenen Liegenschaften Photovoltaikanlagen installiert werden. „Der Landkreis möchte deshalb sowohl als Ratgeber, vor allem aber als Vorbild vorangehen und für weitere erneuerbare Energie sorgen“, erklärte der Landrat weiter. Aufgrund der gegenwärtig ausgearbeiteten Potenzialstudie ist belegt, dass die für die Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Dächern notwendigen Investitionen in kurzer Zeit amortisiert werden können. In den Haushaltsjahren 2020 und 2021 werden bereits entsprechende Schritte unternommen. Die Vorgehensweise ist noch in den zuständigen Kreisgremien zu beraten und entsprechend zu beschließen. Neben der regenerativen Energie forderte Landrat Reinhard Frank auch Eigentümer von Häusern und Liegenschaften auf, an energieeinsparende Maßnahmen zu denken. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Tauberfranken, Peter Vogel, freute sich, dass sich auch alle dem Projekt „Klimaschutz Main-Tauber“ angeschlossenen Sponsoren zur Informationsveranstaltung eingefunden hatten. Neben der Sparkasse Tauberfranken sind dies die Volksbanken Main-Tauber und Vorbach-Tauber, das Stadtwerk Tauberfranken in Bad Mergentheim, das Überlandwerk Schäftersheim und die Stadtwerke Wertheim. „Gemeinsam wollen wir wichtige Beiträge zum Klimaschutz geben“, führte Peter Vogel aus.

Der Abend gehörte sodann dem Referenten Thomas Uhland vom Solar Cluster Baden-Württemberg aus Stuttgart. Das Solar Cluster ist ein Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Solarenergie in Baden-Württemberg. In seinem Vortrag stellte Hr. Uhland das neu gegründete Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken vor, in das sich aktuell rund 30 Institutionen darunter auch die Energieagentur Main-Tauber-Kreis aktiv einbringen. Das Netzwerk ist Anlaufstelle für Kommunen, Unternehmen und Bürger rund um die Photovoltaik. Institutionen sind eingeladen, dieses zu nutzen und sich einzubringen: Kontakt und Informationen zum Netzwerk und weiteren Veranstaltungen, finden Interessierte unter www.photovoltaik-bw/heilbronn-franken. Uhland ging zunächst auch auf die Entwicklung des Solarausbaus in Baden-Württemberg ein – hier ist aktuell noch viel Luft nach oben – „wir müssen deutlich zulegen“. In den Jahren 2012 bis 2016 brach bundesweit der Photovoltaik-Zubau um 80 Prozent ein und 80.000 Menschen in der Solarbranche verloren ihren Arbeitsplatz. „Aktuell steigt die Nachfrage moderat, denn unter anderem bei einem niedrigen Zinssatz, bei dem Aspekt, eigene Energie selbst zu nutzen und eine geringe Einspeisevergütung zu erhalten, sind Solardachanlagen immer noch überaus interessant. Anhand von Schaubildern belegte er, dass der Ausbau der regenerativen Energiequellen weiter vorangebracht werden muss. Die endlichen Ressourcen Gas, Öl und Kohle können nicht unbegrenzt genutzt werden, um dem Klimawandel in erträglichen Maße zu begrenzen. Hierbei, auch dies belegte er anhand von Schaubildern, sind Photovoltaikanlagen klimafreundlich – jede Kilowattstunde Strom aus Photovoltaik vermeidet 614 Gramm Treibhausgase, das sind bei einer Gewerbe- oder kommunalen PV-Anlage 100 bis 180 Tonnen – und das jedes Jahr.

Photovoltaikanlagen sind heute auf allen Dachformen gut einsetzbar. Gute Erträge liefern auch Dächer an Ost-, West- oder sogar auch Nordseiten. Wichtig für unser Energiesystem auf Basis 100 Prozent erneuerbaren Energien sind auch Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Sie bieten neben lokaler Wertschöpfung ökologischen Mehrwert wie zum Beispiel eine gesteigerte Biodiversität durch verschiedene Verschattungssituationen, Blühpflanzen und Verzicht auf Pestizide. „Dächer sollten möglichst in ihrer Gesamtfläche ausgenutzt werden, denn die spezifischen Kosten sinken mit der Anlagengröße und dies bringt auch bei einer bewölkten oder schlechten Wettertagen noch ausreichend Energie, um den eigenen Verbrauch im Haushalt oder Gewerbe mit kostengünstigem Strom zu decken.“, führte der Referent an. Er wies auch darauf hin, dass über den eigenverbrauchten Sonnenstrom und durch die Einspeisevergütung sich die Investition in eine Photovoltaik-Anlage in kürzester Zeit refinanziert. Der Zeitraum ist von der Größe der Anlage, Finanzierung, Steuergestaltung und dem gewonnenen Strom abhängig.

Zum Abschluss seines Vortrags forderte der Referent die Gäste auf, jetzt aktiv zu werden, Solarenergie an Gebäuden und in Freifläche umzusetzen für Klimaschutz und unsere Kinder und Enkel. Er erinnerte noch einmal an seine eingangs dargestellten Grafiken der heißen und trockenen Sommer in den letzten Jahren und den schlechten Zustand unserer Wälder. Gemäß der langjährigen Wetteraufzeichnungen kann deshalb belegt werden: Der Klimawandel ist längst angekommen und es muss jetzt gehandelt werden.

Zum Abschluss betonte der Geschäftsführer des Überlandwerks Schäftersheim, Volker Hofmann, dass die Solarenergie entscheidend zur Versorgungssicherheit und auch zur Wirtschaftlichkeit der künftigen Energieversorgung beiträgt. „Nutzer können diese Form der Energie bezahlen und dies ist auch für die Beibehaltung des Lebensstandards wichtig“, so Hofmann. Hofmann sprach auch im Namen der anderen Energieversorgungsunternehmen im Rahmen des Bündnisses Klimaschutz Main-Tauber. Er führte an, dass gerade auch die lokalen Energieversorgungsunternehmen gerne als beratende Einheiten und natürlich auch als Partner für die Solardachinitiative zur Verfügung stehen.

Die Veranstaltung wurde durch ein musikalisches Ensemble unter der Leitung von Gustav Endres umrahmt. Im Anschluss an die Vorträge konnten sich die Teilnehmer an einem aufgebauten Informationsmarkt über die Themen regenerative Energien, Energieeffizienz und Elektromobilität informieren.

Die Energieagentur Main-Tauber-Kreis und die Wirtschaftsförderung des Main-Tauber-Kreises bieten weiterhin Termine für energetische Beratungen oder zum Thema Solardach an. Terminvereinbarungen sind bei der Energieagentur Main-Tauber unter der Telefonnummer 09341 / 82-5813, oder per E-Mail an felix.hemmerich@main-tauber-kreis.de möglich.

Weitere Informationen zum Solar Cluster Baden-Württemberg gibt es unter www.solarcluster-bw.de. Interessenten am Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken können sich unter www.photovoltaik-bw.de/heilbronn-franken weiter informieren.

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